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„Wie wir produzieren und arbeiten, was und wie wir transportieren, wie wir selbst von A nach B gelangen, wie wir wohnen und konsumieren – bei all dem verlangt das Nachhaltigkeitsprinzip ein neues Denken und Handeln; es verlangt die Bereitschaft und die Fähigkeit zum Wandel.“

Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung
Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel
am 29. Mai 2017 in Berlin

„Ich habe meine Wahl getroffen. Ich bin zutiefst überzeugt, dass Europa bei einem gerechten und effizienten ökologischen Wandel eine Vorreiterrolle spielen muss. Zu diesem Zweck müssen wir unsere Verkehrsmittel, unsere Wohnungen und unsere Industrien umgestalten. Um diesen Wandel herbeiführen zu können, müssen wir investieren und starke Anreize schaffen.“

Initiative für Europa
Rede von Emmanuel Macron an der Sorbonne
26. September 2017

Das Europa des ökologischen Wandels


Entscheidende wirtschaftliche Revolutionen entstehen dann, wenn neue Kommunikationstechnologien mit neuen Energiesystemen konvergieren. Unsere Wirtschaft befindet sich in der Phase einer neuen industriellen Revolution. Die zentralisierten Modelle werden durch das Zusammenwirken der digitalen Revolution mit dem ökologischen Wandel in Frage gestellt. Dieser Wandel erfordert die Entwicklung von neuen Organisationsformen, die Suche nach neuen Wachstumspotenzialen und die Erschließung von neuen Märkten. Wir müssen in innovative Lösungen investieren, damit die europäische Wirtschaft in der Lage ist, den nachhaltigen und digitalen Wandel zu steuern.

Frankreich und Deutschland teilen ein gemeinsames Ziel: Europa soll zum Vorreiter des ökologischen Wandels werden. Die europäischen Initiativen, die im Anschluss an das Pariser Abkommen und dem One Planet Summit vorgeschlagen wurden, finden nur begrenzt Anwendung. Es werden keine Maßnahmen gegen die ökologischen Herausforderungen und den weltweiten Wettbewerb, der durch die Offensiven aus den USA, Israel und China geprägt ist, ergriffen. Zur Verwirklichung des Versprechens einer CO2-freien Wirtschaft, die auf einer besseren Nutzung der Ressourcen basiert und Arbeitsplätze schafft, muss Europa in nachhaltige Innovationen investieren und sich einer konkreten Initiative in einem Schlüsselsektor verpflichten: den Smart Cities.

Die nachhaltige Stadt, ein europäisches Projekt


Städte sind für über 70 % der CO2-Emissionen verantwortlich. (1) Obwohl Emissionen die größte Bedrohung für den Planeten darstellen, sind Städte dennoch der Ort, an dem innovative Lösungen entstehen, die darauf abzielen, den Energiesektor, das Transportwesen, die Wasserwirtschaft und die Müllentsorgung zu revolutionieren. Aufgrund der verbesserten Energieeffizienz von Gebäuden, der Entwicklung von neuen Formen der Mobilität und der Schaffung von smarten Energienetzen wird das Smart City-Konzept in vielen europäischen Städten bereits umgesetzt. Dennoch bleibt die Einführung von neuen Umwelttechnologien im städtischen Raum ein langwieriger Prozess, der geeignete Finanzierungsmittel benötigt.

Die einhergehenden Veränderungen, die durch die digitale Revolution und die Energiewende hervorgerufen werden, wirken sich nicht nur auf die Städte, sondern auch auf Unternehmen, die im urbanen Raum angesiedelt sind, aus. Die erste Generation der Smart Cities ist durch die Anwesenheit von bereits etablierten Anbietern (Veolia, Vinci, Bouygues, Engie) gekennzeichnet, die sich an der Optimierung der Prozesse und Abläufe beteiligen, um die Effizienz der von den Kommunen angebotenen Serviceleistungen zu verbessern. In diesem herkömmlichen Modell haben europäische Akteure ihre Position halten können.

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Smart City-Sektor zeichnen sich am Horizont neue Perspektiven ab. Die Key-Player der digitalen Welt (Google, Waze, Citymapper und Uber) entwickeln für das Smart City-Konzept eine Vision der personenbezogenen Interaktion. Wesentlich dabei ist, dass sich die digitalen Dienste direkt an die Benutzer wenden, die zu der Qualität der Serviceleistungen beitragen, indem sie ihre persönlichen Daten bereitstellen. Dieser neuartige Ansatz stellt die Geschäftsmodelle der herkömmlichen Anbieter in Frage und schwächt ihre Margen und ihre Position in der Wertschöpfungskette. Mit diesem Ansatz zeichnen sich die Konturen eines neuen Weltmarktes der Smart Cities ab, auf den die europäischen Unternehmen nicht vorbereitet sind. (2)

Die Schaffung eines speziellen Innovationsfonds für Smart Cities muss historische Akteure bei ihrem Übergang zu einem Smart City-Modell der personenbezogenen Interaktion unterstützen und die Entstehung von europäischen Champions in diesem neuen Markt fördern.

Ein spezieller Innovationsfonds: Alhambra


Der ALHAMBRA Smart City-Innovationsfonds ist eine europäische Antwort auf die Herausforderungen des ökologischen Wandels. Sein Anwendungsbereich beschränkt sich auf Unternehmen, die innovative Lösungen in den strategischen Bereichen der Öko-Mobilität, des ökologischen Wandels (Smart Grids, Hausautomatisierung, smarte Gebäude) und der Kreislaufwirtschaft entwickeln und dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und das Ressourcen-Management im urbanen Raum zu optimieren.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die betroffenen Unternehmen in der Vorproduktionsphase (Early Stage) auf Schwierigkeiten stoßen; der Fonds zielt also auf Start-ups in der Aufbauphase ab, deren Finanzierungsbedarf zwischen 2 und 4 Millionen Euro beträgt.

Eine der Besonderheiten dieses Fonds besteht darin, dass er einen herkömmlichen Risikokapitalfonds mit einem Start-up-Accelerator verbindet und somit die vom Fonds unterstützten Unternehmen auf strategischer und operativer Ebene begleitet. Ein Inkubator – ein Gründerzentrum – sollte speziell für Akteure der Smart Cities in einem der europäischen Öko-Bezirke errichtet werden. Somit kann der Wissensaustausch verbessert und innovative Forschung effektiv umgesetzt werden. Der Fonds wird auch mit der Unterstützung eines Open-Innovation-Netzwerkes betrieben, das nach dem Filterprinzip innovative Start-ups, KMUs und reife Unternehmen fördert. Somit wird auch die Bildung von europäischen Champions gefördert und historische Akteure in dem Prozess unterstützt, sich an den Wandel des Marktes anzupassen.

Frankreich und Deutschland – Motor der nachhaltigen Innovation


Brexit und der Erfolg von euro-skeptischen Parteien sind ein Anzeichen dafür, dass die EU ihre Dynamik verloren hat. Angesichts dieser Tatsache ist es die Aufgabe von Frankreich und Deutschland, die europäischen Ambitionen mithilfe von gemeinsamen, pragmatischen und konkreten Initiativen zu neuem Leben zu erwecken. Der Smart City-Innovationsfonds ist eine deutsch-französische Initiative für Europa: Die Zielunternehmen sind in ganz Europa aktiv und andere Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit, sich am Fonds zu beteiligen. Es handelt sich in der Tat um eine gemeinsame Initiative, die für ein ökologiegerechtes europäisches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen sorgt.

Die deutsch-französische Beteiligung ist im Bereich der Finanzierung anzusiedeln. In seiner initialen Entwicklungsphase schließt das erste Closing bei 50 Millionen Euro. Der Fonds wird durch eine öffentlich-private Partnerschaft getragen, die Finanzierungen von Akteuren auf beiden Seiten des Rheins zusammenbringt. Bei der öffentlichen Investitionsbeteiligung wird die Teilnahme von Banken wie CDC, BPI und KfW sowie von verschiedenen Regionen oder Bundesländern angestrebt. Bei den privaten Investoren sind die großen Unternehmen des Sektors (insbesondere EDF, Enedis, Veolia, Engie, Eon, Siemens, Valeo, Bosch und SAP) ein Muss.

Der Erfolg des Projektes beruht auf der Bildung eines binationalen Teams, das die Vorzüge eines öffentlichen und privaten Netzwerkes in Frankreich und Deutschland genießen kann. Dieses Team verfügt über eine ausgewiesene Expertise im Versorgungssektor und hat Kenntnisse über disruptive Technologien der Smart Cities. Dank seiner Unterstützung des Ecosummit und seiner Teilnahme an der weltweiten Allianz der Solar Impulse Foundation unterhält das Team ein operatives Netzwerk von Start-ups. Somit verfügt es über ein angemessenes Sourcing. Durch die Unterstützung der französischen und deutschen Regierung wird dem Fonds zusätzliche Seriosität verliehen. Somit ist der Fonds in der Lage, innovative Nachhaltigkeitsprojekte zu unterstützen und diesen Projekten eine mittel- bis langfristige Rentabilität zu gewährleisten.

1 - Theys J et Vidalenc É., Repenser les villes dans la société post carbone, Commissariat général au développement durable du Ministère de l’Écologie, du Développement Durable et de l’Énergie (französisches Generalkommissariat für nachhaltige Entwicklung), und ADEME (Agentur für Umwelt und Kontrolle des Energieverbrauchs), September 2013
2 - Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Grand View Research (GVR) erwartet, dass das weltweite jährliche Wachstum von Smart Cities zwischen 2014 und 2020 13,6% beträgt und im Jahr 2020 einen Wert von 1400 Milliarden Dollar erreichen wird.

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